Rollstuhlfahrer steht vor einer Wiese und blickt auf eine raue Naturkulisse mit einer Wasserfläche und Gräsern.

Barrierefreier Urlaub in Ostfriesland – Mit dem Rollstuhl die Küste entdecken

Inhaltsverzeichnis

Einführung

Nachdem meine Frau (Fußgängerin) und ich (Aktivrollstuhl, ohne Restgehvermögen) wieder einmal Meerluft schnuppern wollten, suchten wir nach einem leicht planbaren und barrierefreien Reiseziel am Meer. Unsere Wahl fiel auf Ostfriesland, da die Region Teil von Leichter Reisen – Barrierefreie Urlaubsziele in Deutschland ist und mit 156 zertifizierten Angeboten von „Reisen für Alle“ (Stand: Februar 2025) uns komplett überzeugte.

Hier findest du alles, was du für einen stressfreien, barrierefreien Urlaub benötigst. Lies unseren 7-tägigen Erfahrungsbericht vom September 2022 (sowie Aktualisierung 2025) und entdecke barrierefreie Ausflugsziele sowie praktische Tipps für deine Reise nach Ostfriesland.

Greetsiel: Rollstuhlfreundliche Unterkunft

Bei unserer Unterkunftssuche sind wir schließlich auf den romantischen Küstenort Greetsiel gestoßen. Schnell war klar, dass wir hier unseren Urlaub verbringen wollten. Mit rund 1.500 Einwohnern (Stand 2024) ist Greetsiel ein recht überschaubarer Ort, wo man alles gut zu Fuß / mit dem Rollstuhl erreichen kann.

So gibt es in Greetsiel:

Was Greetsiel nicht bietet:

  • Sandstrand am Meer mit Strandkörben
  • Abgeschiedenheit: Greetsiel ist längst kein Geheimtipp mehr – besonders in der Hauptreisezeit ist der Ort belebt, und selbst im September sind Cafés und Restaurants bei schönem Wetter schnell ausgebucht. Dennoch gibt es in der Natur rund um Greetsiel ruhige Rückzugsorte, wie die Tour „Entlang dem Leyhörner Sieltief“ zeigt.

Ferienwohnung Kluntje

Adresse: Ferienwohnung Kluntje, Schillhörn 2b, 26736 Greetsiel

Die Ferienwohnung Kluntje ist eine von vier „Reisen für Alle“ zertifizierten Unterkünften in Greetsiel. Sie wurde als „teilweise barrierefrei für Rollstuhlfahrer“ eingestuft, da die Eingangstür nur 82 cm breit ist und lediglich ein Bett von vier mit dem Rollstuhl direkt anfahrbar ist.

Für eine bessere Orientierung haben wir einen Grundriss der Ferienwohnung erstellt. Zusammen mit den Fotos kannst du so selbst einschätzen, ob die Unterkunft für deine Anforderungen ausreichend barrierefrei ist.

Die Ferienwohnung hat unsere Erwartungen auf jeden Fall erfüllt. Besonders die über eine Rampe zugängliche Terrasse mit Strandkorb bietet einen wunderbaren Rückzugsort zum Entspannen.

Aus unserer Sicht ist die Unterkunft ideal für eine rollstuhlfahrende Person mit Begleitung. Dies liegt einerseits an der eingeschränkten Bettenverfügbarkeit, andererseits daran, dass die Küche mit dem Rollstuhl nur bedingt nutzbar ist.

Trotz dieser Punkte hat uns die Ferienwohnung Kluntje überzeugt, und wir würden sie jederzeit wieder buchen.

Weitere Unterkünfte in Ostfriesland

Auf der offiziellen Tourismus-Webseite von Ostfriesland findest du eine Übersicht der „Reisen für Alle“-zertifizierten Unterkünfte. Zudem gibt es hier auch spezielle Kategorien wie „Unterkünfte mit Pflegebetten“, „Unterkünfte mit Pflege-Dienstleistungen“ und „Barrierefreie Gruppenunterkünfte“.

Greetsiel mit dem Rollstuhl

Greetsiel liegt im Westen von Ostfriesland. Ungefähr zwischen den Städten Emden und Norden. Besonders die historische Altstadt mit dem Fischkutterhafen und die berühmten Zwillingsmühlen machen Greetsiel zu einem beliebten Urlaubsort. In der Altstadt laden viele Restaurants und Cafés zum Verweilen ein. Auch das ein oder andere Andenken ist in einem der vielen Souvenirläden schnell gefunden. Allerdings kann für Rollstuhlfahrer*innen das historische Kopfsteinpflaster den Stadtbummel durchaus erschweren.

Nützliche Links für Greetsiel:

Gerade in der Haupturlaubszeit kann es in der Altstadt zudem recht eng werden. Falls dir dann nach etwas mehr Abgeschiedenheit ist, findest du diese in der wunderschönen Natur um Greetsiel.

Tour: Entlang dem Leyhörner Sieltief

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Mehr Informationen
Infos zu komoot

Den genauen Streckenverlauf siehst du, wenn du oben im komoot-Fenster auf die kleine Karte rechts unten klickst. Eine größere Karte und weitere Fotos findest du unter dem Link „Alle Details zu dieser Tour ansehen“. Dafür ist keine Anmeldung bei komoot notwendig. Nur um die GPS-Daten herunterzuladen, ist eine Anmeldung nötig.

Wegbeschreibung – Entlang dem Leyhörner Sieltief

Start und Ziel der Tour ist die Tourist-Information. Bis auf wenige Meter verläuft die Tour auf befestigten Wegen. Allerdings führt die Tour über eine nicht leicht zu befahrende Düne. Wem dies zu schwierig ist, kann aber einfach vor der Düne umkehren. Die Tour verlängert sich hierdurch um einen Kilometer auf 6 Kilometer. Insgesamt bietet die Tour ein tolles Naturerlebnis und das unabhängig ob mit oder ohne Dünenüberquerung. Rund 200 m vom Start- / End-Punkt der Tour gibt es eine barrierefreie Toilette. Zu Beginn der Tour gibt es mehrere stufenlos zugängliche Cafés und Restaurants.

Durch die Greetsieler Altstadt

Von der Tourist-Information folgen wir dem Kalvarienweg. Unterwegs kommen wir an mehreren Cafés vorbei. Am Ende vom Kalvarienweg biegen wir links in die Sielstraße und folgen dann dem Weg runter zum Hafen. Kurz nach dem Hafengebäude halten wir uns links und folgen dem leicht ansteigenden Weg, der uns in einem Bogen raus in die Natur führt.

Entlang dem Leyhörner Sieltief

Nach rund 1,2 km erreichen wir das Leyhörner Sieltief, dem wir nun auf 800 m folgen. Unterwegs gibt es immer wieder Sitzbänke. Zudem kommen wir am Badesee von Greetsiel vorbei. Nach insgesamt 3 Kilometern erreichen wir die Düne. Der Weg auf die Düne hat eine Steigung von mehr als 20 Prozent. Zudem ist der Weg auf der Düne recht uneben. Wem der Weg über die Düne zu anstrengend ist, sollte hier einfach umkehren. Die Tour verlängert sich hierdurch auf insgesamt 6 Kilometer.

Über die Düne zurück zur Tourist-Information

Der Weg auf der Düne ist 200 Meter lang und eher schlecht zu befahren. Daher nehmen wir die erste Möglichkeit links von der Düne runter auf den Akkenschloot Weg. Wir folgen dem Weg weiter in die „Zur Hauener Hooge“-Straße und gelangen schließlich an eine Kreuzung. Hier überqueren wir die Hafenstraße schräg rechts. Anschließend folgen wir dem Fußweg entlang vom Abenteuerspielplatz, bis wir wieder zu unserem Startpunkt, der Tourist-Information, gelangen.

Weitere Urlaubstipps

Die folgenden Urlaubstipps haben wir selbst nicht getestet. Allerdings sollten sie laut Angaben im Internet oder gemäß Anfragen per Mail zumindest stufenlos zugänglich sein.

  • Nationalpark-Haus Greetsiel: Mit der Ausstellung „365 Tage – rund um die Leybucht“ veranschaulicht das Nationalpark-Haus die jahreszeitlichen Veränderungen vom Wattenmeer auf unterhaltsame Weise. Das Nationalpark-Haus ist nach „Reisen für Alle“ zertifiziert. Es ist stufenlos zugänglich. Eine barrierefreie Toilette ist vorhanden.
  • Öffentliche Führungen: In Greetsiel werden verschiedene Führungen angeboten, darunter die „Barrierefreie Ortsführung durch Greetsiel“. Diese ist jedoch nur auf Anfrage buchbar.
  • Schwimmbad & Sauna Koppke: Das Schwimmbad bietet einen barrierefreien Zugang, eine barrierefreie Umkleide und Toilette, einen Duschstuhl sowie einen Schwimmbadlifter für einen erleichterten Einstieg ins Wasser.

Essen und Trinken

Gerade in der historischen Altstadt von Greetsiel befinden sich einige Restaurants und Cafés. Trotz der hohen Anzahl kann es aber speziell in der Hauptsaison schnell schwierig werden, einen freien Tisch zu bekommen. Daher solltest du möglichst frühzeitig reservieren. Auf der Webseite von Greetsiel findet du einen Überblick über die lokalen Restaurants und Cafés. Leider ohne Angaben zur Barrierefreiheit. Ganz allgemein kann man aber sagen, dass die meisten Restaurants und Cafés keine barrierefreie Toilette haben.

Captains Dinner Am Sielgatt

Das Restaurant „Captains Dinner Am Sielgatt“ ist eines der beliebtesten Restaurants in Greetsiel (Google: 4,7 von 5 Sternen bei über 2.000 Bewertungen. Tripadvisor: 1. Platz in der Kategorie „Restaurant“). Neben Fischgerichten bietet das Restaurant auch diverse Fleischgerichte an. Dabei wird bei den Zutaten auf Regionalität geachtet. So kommt der meiste Fisch direkt aus der nahen Nordsee und das Lammfleisch vom lokalen Deich-Schäfer. Das Restaurant befindet sich in der Straße „Am Markt“, in dem Nähe vom Hafen.

Barrierefreiheit – Captains Dinner Am Sielgatt
  • Nur ein kleiner Teil vom Innenbereich ist stufenlos zugänglich.
  • Vor dem Restaurant gibt es einen stufenlos zugänglichen Außenbereich.
  • Die Toiletten sind nur über Stufen zugänglich.
  • Die nächste, öffentliche barrierefreie Toilette ist 400 m entfernt: Parkplatz Ankerstraße

De Haven

Das Restaurant De Haven (Instagram-Seite) hat sich auf Fleischgerichte spezialisiert. Ergänzend gibt es Fischgerichte und frische Pasta. Uns persönlich haben die Burger so gut geschmeckt, dass wir dort gleich zweimal gegessen haben. Das Restaurant befindet sich neben dem Edeka Rah, außerhalb der historischen Altstadt.

Barrierefreiheit – De Haven
  • Der gesamte Innenbereich ist stufenlos zugänglich.
  • Vor dem Restaurant gibt es einen stufenlos zugänglichen Außenbereich.
  • Die Tische im Innenbereich haben einen Tischfuß in der Mitte.
  • Die Toiletten sind stufenlos zugänglich.
  • Die nächste, öffentliche barrierefreie Toilette ist 100 m entfernt: Parkplatz Ankerstraße.

Fischrestaurant de Beer Greetsiel

Das Fisch-Restaurant de Beer (Hauptsitz) liegt rund einen Kilometer vom historischen Hafen entfernt. Dennoch lohnt sich der Weg, da das Selbstbedienungs-Restaurant ein unschlagbares Preis-Leistungs-Verhältnis hat. Zudem bekommt man hier im Zweifelsfall noch einen Sitzplatz, wenn die Restaurants im Zentrum bereits ausgebucht sind. Wem der Weg zu weit ist, kann auch direkt vor dem Restaurant parken.

Barrierefreiheit – de Beer (Hauptsitz)
  • Der gesamte Innenbereich ist stufenlos zugänglich.
  • Vor dem Restaurant gibt es einen stufenlos zugänglichen Außenbereich.
  • Die Toiletten sind stufenlos zugänglich. Allerdings hat die Tür zu den Toiletten lediglich eine Durchgangsbreite von 69 cm.
  • Die nächste, öffentliche barrierefreie Toilette ist 650 m entfernt: Parkplatz Mühlenstraße.

Backeree & Café

Der Back-Shop Backeree & Café befindet sich im Edeka Rah. Wer ein großes, leckeres Frühstück zu einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis sucht, ist hier genau richtig. Zusätzlich gibt es eine große Auswahl an Kuchen. Als Spätaufsteher haben wir uns hier abends öfters mit Kuchen eingedeckt und diesen dann am nächsten Morgen gemütlich in der Ferienwohnung gefrühstückt. Am Edeka gibt es mehrere kostenpflichtige Parkplätze.

Barrierefreiheit – Backeree & Café (Hauptsitz)
  • Der gesamte Innenbereich ist stufenlos zugänglich.
  • Vor dem Café gibt es einen stufenlos zugänglichen Außenbereich.
  • Die nächste, öffentliche barrierefreie Toilette ist 100 m entfernt: Parkplatz Ankerstraße

Norden und Norddeich mit dem Rollstuhl

Norddeich ist ein Ortsteil der Stadt Norden. Norden liegt nordöstlich von Greetsiel. Für die 17 Kilometer ins Zentrum von Norden benötigst du mit dem Auto rund 20 Minuten. Für die 21 Kilometer nach Norddeich sind es rund 30 Minuten. Neben den Fährterminals nach Norderney und nach Juist befinden sich in Norddeich die Seehundstation und das Waloseum. Besonderes Highlight von Norddeich ist der rollstuhlgerechte Sandstrand „Das Deck“. Das ostfriesische Teemuseum und viele weitere schöne Cafés findest du im Zentrum von Norden.

Ostfriesisches Teemuseum

Mehrere Tassen Tee am Tag gehören in Ostfriesland einfach dazu. Kluntje und Wulkje sind dabei feste Bestandteile der ostfriesischen Teezeremonie. Was es damit genau auf sich hat, erfährst du im Ostfriesischen Teemuseum. Die Dauerausstellung vermittelt anschaulich die Geschichte der ostfriesischen Teekultur, den Teehandel und -anbau sowie Teetraditionen aus aller Welt.

Teezeremonie:
Ein Highlight des Museums ist die offene Teezeremonie. Während du drei Tassen Tee genießt (denn „Dree sind Ostfreesenrecht“), erfährst du spannende Hintergründe zur traditionellen ostfriesischen Teezeremonie. Obwohl die Zeremonie mehrmals pro Woche stattfindet, sind die Plätze oft schnell vergeben. Eine frühzeitige Anmeldung wird daher empfohlen.

Neben der Dauerausstellung gibt es regelmäßig wechselnde Sonderausstellungen. An der Museumskasse steht ein QR-Code für einen kostenlosen Multimedia-Guide zur Verfügung.

Rollstuhlfahrer*innen erhalten ermäßigten Eintritt, Begleitpersonen mit Merkzeichen B haben freien Eintritt. Im Erdgeschoss gibt es einen Museumsshop. Das Museum befindet sich zentral in Norden, unweit des Marktplatzes.

Barrierefreiheit – Ostfriesisches Teemuseum

Laut „Reisen für Alle“ ist das Ostfriesische Teemuseum teilweise barrierefrei für Rollstuhlfahrer. Diese Bewertung gilt jedoch nur für bestimmte Bereiche, da einige Museumsteile nur über Treppen erreichbar sind.

Zugänglichkeit im Museum:

  • Stufenlos zugängliche Museumsbereiche:
    • Eingangsbereich mit Museumskasse und Museumsshop.
    • Die Teeküche für die „offene Teezeremonie“
    • Ausstellung: Tee in Ostfriesland
    • Ausstellung: Teeverarbeitung in Ostfriesland
    • Ausstellung: Porzellan das „weiße Gold“ (im Sitzen schlecht einsehbar)
    • Ausstellung: Rund um den Teetisch: Teekanne, Stövchen und Co.
    • Ausstellung: Anbau, Ernte, Mischung und Handel
    • Ausstellung: Teekulturen weltweit (per Aufzug: Türbreite 110 cm)
    • Sonderausstellung
  • Nur über Stufen zugänglicher Museumsbereiche:
    • Ausstellung: Kaffee, Kakao, Tabak und Doornkaat
    • Ausstellung: Handwerk rund um den Teetisch
    • Ausstellung: Rummel: Fest- und Versammlungssaal im alten Rathaus
    • Ausstellung: Schlaglichter der Norder Stadtgeschichte
    • Ausstellung: Nordener Stadtgeschichte (im Gewölbekeller)

Museum – Allgemeines:

  • Der Haupteingang vom Museum hat 3 Stufen.
  • Über einen Seiten-Eingang (Westerstraße) ist das Museum stufenlos zugänglich. Da der Seiteneingang abgeschlossen ist, muss man sich bei Bedarf an der Museumskasse melden. Hierfür gibt es eine Klingel am Haupteingang (links unter dem roten Schild „Tourist Information“).
  • In den von „Reisen für Alle“ zertifizierten Bereichen sind die Durchgänge mindestens 88 cm breit. Wir haben bei einem Durchgang auch eine Breite von nur 80 cm gemessen.
  • Eine barrierefreie Toilette ist vorhanden.
    • Durchgangsbreite Tür: 100 cm.
    • Die Toilette ist von beiden Seiten anfahrbar.
    • Auf beiden Seiten befindet sich ein hochklappbarer Stützgriff.
    • Höhe Toilettensitz: 48 cm
    • Tiefe der WC-Schüssel: 70 cm
    • Die Toilette hat eine Rückenlehne.
    • Höhe vom Waschbecken (Oberkante): 80 cm
    • Das Waschbecken ist auf 67 cm mit 30 cm unterfahrbar.
    • Der Spiegel ist im Stehen und Sitzen einsehbar.

Seehundstation Nationalpark-Haus

Ein Besuch der Seehundstation gehört wohl für die meisten Tourist*innen zu einem klassischen Nordseeurlaub einfach dazu. Dabei sollte man die Seehundstation aber nicht mit einem Zoo verwechseln. Ziel der Seehundstation ist es, mutterlose Seehundbabys, sog. Heuler, wieder fit für die freie Wildbahn zu machen. Hauptattraktion sind natürlich die Becken mit den Seehunden. Aber es gibt auch mehrere Informations- und Mitmachstationen, die die Arbeit der Seehundstation auf unterhaltsame Weise näherbringen.

Da sich die Einrichtung hauptsächlich durch Spenden, Eintrittsgelder und Einnahmen vom Souvenirshop finanziert, tut man mit seinem Besuch hier auch gleich etwas für den Umweltschutz. Für Interessierte gibt es einen kostenlosen Audioguide für das eigene Smartphone.

Rollstuhlfahrer*innen haben ermäßigten Eintritt. Begleitpersonen (Merkzeichen B) müssen keinen Eintritt zahlen. Die Seehundstation liegt in Norddeich, in der Nähe vom „Großparkplatz Erlebnisbad Ocean Wave“ (Dörper Weg 22, 26506 Norden).

Barrierefreiheit – Seehundstation Nationalpark-Haus

Die Seehundstation ist laut „Reisen für Alle“ teilweise barrierefrei für Menschen mit Gehbehinderung.

  • Die gesamte Seehundstation ist stufenlos zugänglich.
  • Am Seehundbecken gibt es einen eigenen Bereich für Rollstuhlfahrer*innen, damit diese freie Sicht haben. Allerdings sitzt man hier etwas weit weg vom Becken, so dass man die Seehunde leider nicht so gut beobachten kann.
  • Die meisten der Mitmachstationen können auch im Rollstuhl ausprobiert werden.
  • Eine barrierefreie Toilette ist vorhanden.
    • Durchgangsbreite Tür: 106 cm.
    • Die Toilette ist nur von links anfahrbar. Breite links neben der Toilette: 80 cm.
    • Auf beiden Seiten befindet sich ein hochklappbarer Stützgriff.
    • Höhe Toilettensitz: 46 cm
    • Tiefe der WC-Schüssel: 54 cm
    • Die Toilette hat keine Rückenlehne.
    • Höhe vom Waschbecken (Oberkante): 83 cm
    • Das Waschbecken ist auf 67 cm mit 30 cm unterfahrbar.
    • Der Spiegel ist im Stehen und Sitzen einsehbar.

Weitere Urlaubstipps

Die folgenden Urlaubstipps haben wir selbst nicht getestet. Allerdings sollten sie laut Angaben im Internet oder gemäß Anfragen per Mail zumindest stufenlos zugänglich sein.

  • Nationalparkpromenade und Dünenlandschaft: Die Nationalparkpromenade und die Dünenlandschaft sind nach „Reisen für Alle“ zertifiziert und Teil vom sog. „Das DECK“ – einer modernen Erlebnis- und Erholungsfläche an der Nordseeküste. Hier finden Besucher unter anderem eine öffentliche, barrierefreie Toilette sowie einen speziellen Strandkorb für Rollstuhlfahrer*innen, der über die Kurverwaltung im Haus des Gastes buchbar ist.
  • Waloseum: Das Waloseum bietet eine faszinierende Ausstellung zur heimischen Tierwelt und beeindruckt mit einem 15 Meter langen Pottwalskelett. Zudem beherbergt es die Seehund-Quarantäne-Station der „Seehundstation Nationalpark-Haus“. Das Waloseum ist nach „Reisen für Alle“ zertifiziert, stufenlos zugänglich und verfügt über eine barrierefreie Toilette.
  • Fähre nach Juist: Die autofreie Insel Juist steht für ein besonderes Naturerlebnis. Sowohl die Fähre als auch die Fährterminals in Norddeich und auf Juist sind barrierefrei gestaltet. Allerdings können je nach Tide (Wasserstand) steile Einstiegsrampen entstehen. In diesen Fällen unterstützt das Personal beim sicheren Boarding. Zusätzlich bietet die offizielle Juist-Webseite zahlreiche Tipps für einen barrierefreien Aufenthalt.

Insel Norderney mit dem Rollstuhl

Die Insel Norderney ist nach Borkum die zweitgrößte der Ostfriesischen Inseln. Sie erstreckt sich über 14 Kilometer in Ost-West-Richtung und 2,5 Kilometer in Nord-Süd-Richtung. Während der Westen der Insel bebaut ist, prägen weitläufige, karge Dünen die Mitte und den Osten.

An der Nordseite erstreckt sich ein rund 14 Kilometer langer Sandstrand – ideal für lange Spaziergänge und entspannte Stunden am Meer. Einige Strandabschnitte sind zudem barrierefrei gestaltet: Es stehen spezielle, teils elektrische Strandrollstühle zur Verfügung, mit denen du auch auf Sand fahren kannst. Am Nordstrand I, Strandabschnitt C, gibt es sogar einen barrierefreien Strandkorb. Alternativ sind die Strandkörbe an der oberen Strandpromenade bequem erreichbar, da sie auf einem gepflasterten Untergrund stehen (siehe Tour: Entlang der Strandpromenade).

Das Fahren mit dem eigenen Auto ist auf Norderney grundsätzlich stark eingeschränkt. Wenn du mit dem Auto anreist, kannst du dein Gepäck zunächst zur Ferienunterkunft bringen. Anschließend muss das Fahrzeug auf einem der Insel-Parkplätze abgestellt werden.

Ausnahme für Menschen mit Schwerbehinderung:
Schwerbehinderte haben die Möglichkeit, eine Ausnahmegenehmigung zu beantragen. Mit dieser dürfen sie ihr Auto auch während des Aufenthalts auf der Insel nutzen.

Busverkehr auf Norderney

Auf Norderney verkehren fünf Buslinien, auf denen ausschließlich Niederflur-Bussen mit Rampe fahren. Zusätzlich verfügen alle Busse über eine Kneeling-Funktion, die das seitliche Absenken für einen erleichterten Einstieg ermöglicht. Im Gegensatz zu den Bussen sind die meisten Bushaltestellen sind nicht barrierefrei umgebaut. Beispielsweise sind die Haltestellen am Busbahnhof nur über hohe Bordsteine zugänglich.

  • Linien 1, 2 und 3 verbinden den Hafen mit der Innenstadt.
  • Linien 5 und 6 fahren zur Weißen Düne, sind jedoch nicht ganzjährig im Einsatz.

Weitere Informationen: Liniennetz Norderney – Inselbus Norderney

Fähre zwischen Norddeich und Norderney

Die Fähren zwischen Norddeich und Norderney sind Autofähren und können sowohl mit als auch ohne Fahrzeug genutzt werden. Da das Fahren mit dem Auto auf Norderney stark eingeschränkt ist, empfiehlt es sich, vorab zu prüfen, ob ein Fahrzeug auf der Insel benötigt wird.

Barrierefreiheit an den Fährterminals und beim Boarding

Beide Fährterminals in Norddeich und auf Norderney sind barrierefrei gestaltet. Sie verfügen über einen stufenlosen Zugang und barrierefreie Toiletten.

Für Rollstuhlfahrer*innen, die zu Fuß anreisen, kann es je nach Tide (Wasserstand) zu steilen Einstiegsrampen kommen. In diesen Fällen unterstützt das Fährpersonal beim sicheren Boarding. Da die barrierefreien Toiletten auf den Fähren oft nicht der DIN-Norm entsprechen, wird empfohlen, die sanitären Einrichtungen in den Terminals zu nutzen.

Empfohlene Fähre für barrierefreies Reisen

Reisende mit Auto sollten bevorzugt die Fähre Frisia 3 nutzen, da sie als einzige Fähre über einen Aufzug verfügt. Dieser ermöglicht einen barrierefreien Zugang vom Parkdeck ins Innendeck sowie auf das Außendeck.

Falls die Frisia 3 zeitlich nicht erreicht wird, empfiehlt es sich für Reisende mit Auto und einer Begleitperson, das Fahrzeug vor dem Betreten der Fähre zu verlassen und im Rollstuhl an Bord zu gehen. Die Begleitperson kann das Auto anschließend auf die Fähre fahren und parken.

Weitere Infos:

Am Fährterminal Norddeich gibt es eine große Anzahl an Parkplätzen. Die Fähre ist mit entsprechender Wertmarke für Rollstuhlfahrer*innen wie auch für deren Begleitperson (Merkzeichen B) kostenlos. Allerdings muss vor der Rückfahrt von Norderney ein Gästebeitrag bezahlt werden. Dabei zahlen Menschen mit einem GdB von 100 % nur den halben Gästebeitrag. Begleitpersonen müssen keinen Gästebeitrag bezahlen.

Sandstrand „Weiße Düne“

Die „Weiße Düne“ ist berühmt für ihren weißen Sandstrand. Dank befestigter Wege können auch Rollstuhlfahrer*innen dieses wunderschöne Stück Natur genießen. Zudem gibt es eine stufenlos zugängliche Plattform mit Kiosk, barrierefreier Toilette und einem herrlichen Ausblick auf das Meer. Auf halber Strecke zum Strand liegen das Restaurant „Weisse Düne“ und die Boutique „Weisse Düne“.

Barrierefreiheit – Weiße Düne
  • Vom Parkplatz / der Bushaltestelle „Weisse Düne“ führt ein befestigter Weg zum Strand. Der Weg ist stellenweise über 12 % steil.
  • Am Ende vom Weg gibt es eine stufenlos zugängliche Plattform mit Kiosk und barrierefreier Toilette:
    • Der Eingang zur barrierefreien Toilette hat eine 6,5 cm hohe Stufe.
    • Die Toilette lässt sich mit dem Euro-WC-Schlüssel öffnen.
    • Die Toilette ist von rechts anfahrbar.
  • Von der Plattform aus führt ein befestigter Weg entlang vom Strand in Richtung Osten.
Anreise mit dem Bus

Von der Bushaltestelle „Norderney Weisse Düne“ sind es rund 400 m zum Sandstrand. Die Linie 6 verbindet die „Weisse Düne“ direkt mit dem Hafen. Allerdings fährt diese nur von Anfang Juli bis Mitte August. Alternativ kannst du mit der Linie 3 bis zur Haltestelle „Wasserturm“ fahren und dort in die Linie 5 Richtung „Weisse Düne“ umsteigen. Die Linie 5 fährt mit einigen Wochen Unterbrechung ganzjährig. Zu Fuß sind es 1,6 Kilometer vom Hafen zur Haltestelle „Wasserturm“.

Tour: Von der „Weißen Düne“ zur Strandpromenade

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Den genauen Streckenverlauf siehst du, wenn du oben im komoot-Fenster auf die kleine Karte rechts unten klickst. Eine größere Karte und weitere Fotos findest du unter dem Link „Alle Details zu dieser Tour ansehen“. Dafür ist keine Anmeldung bei komoot notwendig. Nur um die GPS-Daten herunterzuladen, ist eine Anmeldung nötig.

Wegbeschreibung – Von der Weißen Düne zur Strandpromenade

Die Tour startet auf halber Strecke zwischen der Bushaltestelle „Weisse Düne“ und dem Restaurant „Weisse Düne“. Ziel ist die Strandpromenade am Nordstrand. Die Tour verläuft ausschließlich auf befestigten Wegen. Allerdings ist der Weg stellenweise steiler als 12 Prozent. Die Tour folgt einem Abschnitt vom markierten Rundweg „S3: Weltnaturerbelauf“. Entlang der Strecke gibt es keine Toilette.

Durch die Dünenlandschaft

Wir folgen dem Weg auf gepflastertem Untergrund bis wir an eine Umlaufschranke kommen. Dort halten wir uns rechts und folgen dem Weg. Unterwegs kommen wir an der „Thalasso-Plattform am Zuckerpatt“ (stufenlos zugänglich, aber sehr steil) vorbei. Nach rund 2 Kilometern verlassen wir die Dünenlandschaft. Wir folgen dem Weg weiter bis wir den Stadtrand erreichen.

Am Stadtrand entlang zur Strand-Promenade

An der T-Kreuzung biegen wir rechts in die Emsstraße. Wir folgen der Emsstraße bis nach rund 800 m eine Seitenstraße rechts in Richtung Strand führt. Über die Seitenstraße gelangen wir schließlich zum Restaurant Cornelius, das das östliche Ende der befestigten Strandpromenade markiert.

Tour: Entlang der Strandpromenade

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Den genauen Streckenverlauf siehst du, wenn du oben im komoot-Fenster auf die kleine Karte rechts unten klickst. Eine größere Karte und weitere Fotos findest du unter dem Link „Alle Details zu dieser Tour ansehen“. Dafür ist keine Anmeldung bei komoot notwendig. Nur um die GPS-Daten herunterzuladen, ist eine Anmeldung nötig.

Wegbeschreibung – Entlang der Strandpromenade

Die Tour startet am östlichsten Rand der befestigten Strandpromenade. Ziel ist der Fährhafen. Die Tour verläuft ausschließlich auf befestigten Wegen. Allerdings gibt es einen 500 m langen Abschnitt mit einem recht holprigen Untergrund. Entlang der Strecke gibt es mehrere Einkehrmöglichkeiten und mehrere öffentliche barrierefreie Toiletten.

Entlang vom Nord-Strand

Wir starten am Restaurant Cornelius und biegen hier links auf die Strandpromenade ab. Wir haben uns für den oberen Weg der Strandpromenade entschieden, da man von hier einen herrlichen Blick auf das Meer hat. Nach 175 m kommen wir an der Badehalle Nord vorbei, wo es eine öffentliche barrierefreie Toilette gibt. Nach weiteren 400 m gelangen wir zum „Surfcafé“. Hinter dem Surfcafé halten wir uns links und verlassen die Strandpromenade, um eine Straße weiter oben der Kaiserstraße zu folgen. Unterwegs kommen wir an der Georgshöhe vorbei. Schließlich biegen wir nach weiteren 250 m links in die Luciusstraße ab. An der nächsten Kreuzung biegen wir rechts in die Knyphausenstraße und erreichen unseren Restaurant- / Imbisstipp die Fischgeniesserei. Nach dem Fischrestaurant biegen wir an der nächsten Kreuzung rechts in die Moltkestraße und erreichen nach wenigen Metern wieder die Strandpromenade. Von dort geht die Tour links entlang vom Meer weiter.

Entlang vom West-Strand

Nach einem kurzen Stück kommen wir am Café und Restaurant „Marienhöhe Norderney“ vorbei. Nach weiteren 250 halten wir uns an der Kreuzung mit der Strandstraße schräg rechts und sehen vor uns die Weststrand-Bar. An der Bar teilt sich der Weg. Um das Strandpanorama weiter genießen zu können, nehmen wir den rechten Weg. Wobei dieser die nächsten 500 m recht holprig ist.

  • Alternativroute: Wer dieses holprige Stück umfahren möchte, nimmt den Weg links an der Weststrand-Bar vorbei. Am Ende vom Weg biegen wir links und sofort wieder rechts auf die Weststrandstraße. Am Ende der Weststrandstraße geht es rechts in die Bülowallee. Wir folgen der Bülowallee bis sie in die Hafenstraße übergeht. Die Hafenstraße bringt uns schließlich zurück an den Fährhafen.
  • Hauptroute: Unterwegs kommen wir an der Badehalle am Weststrand vorbei, wo sich eine öffentliche barrierefreie Toilette befindet. Nach insgesamt 500 m lassen wir den holprigen Untergrund hinter uns und haben nun wieder gut befahrbaren Asphalt unter unseren Rädern. Allerdings weißt uns ein Schild nach wenigen Metern darauf hin, dass hier der letzte barrierefreie Übergang zum Hafen ist. Daher machen wir einen Beinahe-U-Turn nach links und gelangen über einen kurzen Anstieg auf den Damm oberhalb vom Strand. Wir folgen dem gut befahrbaren Weg auf dem Damm. Nachdem der Weg eine sanfte Biegung nach links macht, sehen wir bereits die Fähre in der Ferne. Am Ende vom Weg fahren wir geradeaus in die Straße „Zum Fähranleger“. Nach wenigen Metern biegen wir dann rechts in den Gorch-Fock-Weg, über den wir schließlich unser Ziel, den Fährhafen, erreichen.

Weitere Urlaubstipps

Die folgenden Urlaubstipps haben wir selbst nicht getestet. Allerdings sollten sie laut Angaben im Internet oder gemäß Anfragen per Mail zumindest stufenlos zugänglich sein.

  • Barrierefreies Wandern: Die Wanderungen sind vom Tourismusbüro Norderney als barrierefrei eingestuft. Speziell der Thalasso-Kur-Weg 2 sowie der Weg N3 und N4 bieten eine schöne Mischung aus Strand- und Stadt-Erlebnis. Für die Wanderungen sind jeweils die GPS-Daten, aber keine Details zur Barrierefreiheit vorhanden.
  • Watt Welten Besucherzentrum: Das Watt Welten Besucherzentrum bietet einen Einblick ins Unesco-Weltnaturerbe Wattenmeer. Es ist nach „Reisen für Alle“ als teilweise barrierefrei für Rollstuhlfahrer zertifiziert. Dabei ist das gesamte Besucherzentrum stufenlos zugänglich und es gibt eine barrierefreie Toilette.

Essen und Trinken

Entlang der Strandpromenade und in der Innenstadt gibt es eine große Anzahl an Restaurants und Cafés, von denen die meisten zumindest einen stufenlos zugänglichen Außenbereich haben. Teilweise ist aber auch deren Innenbereich stufenlos zugänglich. Sollte das gewählte Restaurant oder Café keine passende Toilette haben, so gibt es entlang der Strandpromenade immer wieder öffentliche barrierefreie Toiletten.

Fischgeniesserei (und Combi Verbrauchermarkt Norderney)

Auch wenn sich die Fischgeniesserei etwas abseits von der Strandpromenade befindet, so ist sie doch jeden Abstecher wert. So haben wir hier unser bisher bestes Fischbrötchen mit Matjes gegessen (soviel sei verraten: das Geheimnis ist die frische Feige). Leider ist nur der Außenbereich von der Fischgeniesserei stufenlos zugänglich. Was unserer Meinung nach aber nicht wirklich problematisch ist, da ein Fischbrötchen mit Blick aufs Meer sowieso viel besser schmeckt. Also Fischbrötchen einpacken lassen, zum Strand gehen und genießen. Weitere Gerichte findest du auf der Speisekarte von der Fischgeniesserei.

Wenn du keinen Fisch magst, findest du im Combi Verbrauchermarkt Norderney passende Alternativen. Der Supermarkt befindet sich schräg gegenüber von der Fischgeniesserei und bietet unter anderem Sandwiches an. Zusätzlich findest du dort die übliche Auswahl an Lebensmitteln und Getränken, um deinen Proviant aufzufüllen.

Emden mit dem Rollstuhl

Emden liegt rund 24 km südlich von Greetsiel. Mit dem Auto dauert die Fahrt zirka 30 Minuten. Seit über 1.200 Jahren prägt der Hafen die Stadt. Heute ist Emden mit über einer Millionen Fahrzeugen einer der wichtigsten Umschlaghäfen für Fahrzeuge in Europa. Für Tourist*innen ist dabei eher der historische Binnenhafen, der sog. Ratsdelft, interessant. So befinden sich um den Ratsdelft einige der wichtigsten Sehenswürdigkeiten, wie zum Beispiel das Ostfriesische Landesmuseum Emden, die Anlegestelle der Schiffsrundfahrten und „Dat Otto Huus“.

Parken in Emden: Wir haben auf dem Behindertenparkplatz „Am Burggraben 7, 26721 Emden“ geparkt. Von dort sind es 350 Meter zum historischen Binnenhafen. Eine Liste mit alle Behindertenparkplätzen in Emden findest du auf der Webseite der Tourist-Info.

Dat Otto Huus

Dat Otto Huus ist das Museum von und über den Komiker Otto Waalkes, der in Emden aufgewachsen ist. Besonders bekannt ist Otto für seine Ottifanten, denen man im Museum häufiger begegnet. Leider ist weder das Museum (1. Stock ohne Aufzug) noch der Museumsshop (Erdgeschoss, eine 11 cm hohe Stufe) barrierefrei zugänglich.

Wer auf ein Souvenir von den Ottifanten nicht verzichten möchte, findet eine kleine Auswahl zum Beispiel auch im Edeka von Greetsiel. Mehr Souvenirs gibt es im offiziellen Ottifanten Online-Shop.

Große Hafenfahrt

Von April bis Oktober findet die große Hafenfahrt jeweils dienstags, mittwochs, freitags und samstags um 11:45 und 15:45 Uhr statt. Die Anlegestelle vom Schiff befindet sich am Ende vom historischen Binnenhafen, direkt hinter dem „Hafentor Emden“. Die Rundfahrt dauert 2,5 Stunden. Dabei erfährt man während der Fahrt spannende Details zum Emdener Hafen und zu den dort vor Anker liegenden Schiffen.

Unter anderem beinhaltet die Hafenfahrt eine Schleusenfahrt, um vom Hafen in den Fluss Ems zu gelangen. Während der Fahrt werden Kaffee, Kuchen sowie Snacks und weitere Getränke verkauft.

Barrierefreiheit – Große Hafenfahrt
  • Das untere Deck vom Schiff „Atlantis“ ist stufenlos zugänglich.
  • Der Zugang vom Kai erfolgt über eine Rampe mit geringer Steigung.
  • Von dort (Außendeck) geht es über eine kleine Rampe ins untere Deck.
  • Je nach Breite müssen Elektro-Rollstühle auf dem Außendeck stehen bleiben.
  • An Bord gibt es keine barrierefreie Toilette. Dafür gibt es aber an der Anlegestelle vom Schiff eine öffentliche barrierefreie Toilette. Die barrierefreie Toilette kann mit einem Euro-WC-Schlüssel geöffnet werden. Die Tür ist recht schwergängig.
  • Mit 72 cm sind die Tische gut unterfahrbar.

Ostfriesisches Landesmuseum Emden

Wenn du dich für Geschichte interessierst, solltest du das Ostfriesische Landesmuseum Emden auf keinen Fall verpassen. So erfährst du hier auf fünf Etagen viele Details zur lokalen Geschichte. Und zwar von der ersten Besiedlung bis in die heutige Zeit. Die zweite Etage widmet sich dabei speziell der Geschichte der Stadt Emden. Insgesamt umfasst die Sammlung über 50.000 Objekte (Details zur Museumssammlung).

Zu einzelnen Objekten gibt es einen Audioguide für das eigene Smartphone. Neben der Dauerausstellung gibt es wechselnde Sonderausstellungen.

Rollstuhlfahrer*innen haben ermäßigten Eintritt. Begleitpersonen (Merkzeichen B) müssen keinen Eintritt zahlen. Im Erdgeschoss befinden sich ein Museumsshop und eine barrierefreie Toilette. Das Museum liegt am Rand vom historischen Binnenhafen.

Barrierefreiheit – Ostfriesisches Landesmuseum Emden
  • Abgesehen vom Aussichtsturm ist das Museum stufenlos zugänglich.
  • Ein großer Aufzug verbindet die einzelnen Etagen barrierefrei.
  • Im Erdgeschoss gibt es eine barrierefreie Toilette.
    • Die Toilette ist von beiden Seiten anfahrbar.
    • Auf beiden Seiten befindet sich ein klappbarer Stützgriff.
    • Die Taste für die Toilettenspülung befindet sich an der Wand.
    • Die Toilette hat keine Rückenlehne.
    • Das Waschbecken ist auf 67 cm mit 30 cm unterfahrbar.
    • Der Spiegel ist im Stehen und Sitzen einsehbar.

Weitere Urlaubstippps

Die folgenden Urlaubstipps haben wir selbst nicht getestet. Allerdings sollten sie laut Angaben im Internet oder gemäß Anfragen per Mail zumindest stufenlos zugänglich sein.

  • Fähre nach Borkum: Die Fähre nach Borkum startet vom Emdener Hafen (Zum Borkumanleger 6, 26723 Emden). Die Fähre, das Fährterminal in Emden und das auf Borkum sowie der Bahnhof der Inselbahn sollten für Rollstuhlfahrer*innen ausreichend barrierefrei sein. Weitere Tipps zu einem barrierefreien Aufenthalt bietet die Webseite von Borkum. Am Fährterminal gibt es eine große Anzahl an Parkplätzen.
  • Friesentherme Emden: Wer bei Schmuddelwedda etwas wärmende Erholung sucht, ist in der Friesentherme genau richtig. Die Therme ist nach „Reisen für Alle“ zertifiziert. Große Teile der Therme sind stufenlos zugänglich. Es gibt einen eigenen Umkleidebereich, eine barrierefreie Toilette, eine rollstuhlgerechte Dusche sowie einen Schwimmbadlifter, um barrierefrei ins Becken zu kommen.
  • Kunsthalle Emden: Die Kunsthalle Emden ist ein Museum für die Kunst der Moderne und der Gegenwart. Neben Ausstellungen aus der eigenen Sammlung bietet die Kunsthalle regelmäßig hochkarätige Wechselausstellungen an. Das Museum ist nach „Reisen für Alle“ zertifiziert. Details zur Barrierefreiheit findest du auch auf der Webseite der Kunsthalle.
  • Öffentliche Stadtführung Emden: Von April bis in den Dezember bietet das Stadtmarketing Emden jeden Samstag eine öffentliche Stadtführung an. Start der Führung ist um 11 Uhr an der Tourist-Info am historischen Binnenhafen (dem sog. Ratsdelft). Die Führung dauert 90 Minuten. An der Tourist-Info gibt es eine barrierefreie Toilette.
  • Werksbesichtigungen im VW-Werk Emden: Früher wurden im VW-Werk Emden der VW Käfer und später der Passat produziert. Moment erfolgt die Umwandlung in ein E-Auto-Werk. So wird hier seit 2022 der ID.4 produziert. Im Gegensatz zur Intensivtour können an der Kompakttour auch Rollstuhlfahrer*innen teilnehmen. Die Führungen finden jeweils von Montag bis Freitag statt. Es gibt keine Mindestteilnehmerzahl. In der Empfangshalle vom Besucherdienst gibt es eine barrierefreie Toilette.

Essen und Trinken

Emder Heringslogger

Praktischerweise befindet sich der Fischimbiss Emder Heringslogger (Bittners Fischspezialitäten) direkt neben dem Hafentor, wo die Hafenfahrt startet. So kann man bequem vor oder nach der Rundfahrt einen leckeren Imbiss zu sich nehmen. Der Imbiss hat täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

Barrierefreiheit – Ostfriesisches Landesmuseum Emden
  • Der Imbisswagen ist stufenlos zugänglich.
  • Der Imbisswagen steht auf grobem, schlecht befahrbarem Kopfsteinpflaster.
  • Die Theke ist zirka 1,40 m hoch.
  • Vor dem Imbisswagen gibt es mehrere Sitzbänke und Tische, die nicht überdacht sind.
  • Die nächste, öffentliche barrierefreie Toilette ist 60 m entfernt: Am Delft 19, 26721 Emden.

Jever mit dem Rollstuhl

Jever liegt rund 65 km östlich von Greetsiel. Mit dem Auto dauert die Fahrt rund 60 Minuten. Wer beim Namen Jever zunächst an Bier denkt, liegt hier genau richtig. So befindet sich die Bierbrauerei Jever mitten in der Innenstadt von Jever. Leider ist weder die Brauerei-Besichtigung noch der Jever-Shop (Schlachtstraße 2, 26441 Jever) mit dem Rollstuhl zugänglich. Und auch die berühmte Blaudruckerei ist nur über zwei Stufen zugänglich. Warum wir Jever hier trotzdem empfehlen, liegt am Schlossmuseum Jever, welches für Geschichtsinteressierte absolut sehenswert ist. Allerdings muss man auch hier gleich anmerken, dass das Museum nur teilweise rollstuhlgerecht ist.

Tourist-Information Jever: Die Tourist-Information Jever (Alter Markt 18, 26441 Jever) hat regulär von Montag bis Freitag von 9:30 – 16:30 Uhr geöffnet. In der Hauptsaison hat sie zusätzlich samstags  von 10:00 – 14:00 Uhr geöffnet.

Öffentliche barrierefreie Toiletten
  • Barrierefreie Toiletten in der Tourist-Information (Alter Markt 18, 26441 Jever): nur während den Öffnungszeiten der Tourist-Information zugänglich.
  • Barrierefreie Toiletten am Parkplatz Theodor Pekol Platz (Parkplatz 1, Theodor-Pekol-Platz 5, 26441 Jever): mit dem Euro-WC-Schlüssel durchgängig zugänglich.
  • Barrierefreie Toiletten am Parkplatz Grüner Garten (Parkplatz 3, Grüner Garten, 26441 Jever): mit dem Euro-WC-Schlüssel durchgängig zugänglich.

Parken in Jever: Wir haben auf dem Behindertenparkplatz vor der Tourist-Info (Schloßstraße, 26441 Jever) geparkt. Von hier sind es 200 Meter zum Schlossmuseum Jever. Ein weiterer Vorteil von diesem Parkplatz ist, dass es in der Tourist-Info eine barrierefreie Toilette gibt (nur während den Öffnungszeiten zugänglich). Ein weiterer Parkplatz befindet sich auf der anderen Straßenseite: Schloßplatz 1, 26441 Jever. Hier hat man vom Behindertenparkplatz aus einen freien Blick auf das Glockenspiel zu Jever.

Schlossmuseum Jever

Das Schloss geht auf eine Wehranlage ostfriesischer Häuptlinge zurück und war seinerzeit Sitz der „Herrschaft Jever“. Heute beheimatet das Schloss ein Museum, welches sich mit der eigenen Geschichte beschäftigt. Zudem befindet sich im Museum eine Dauerausstellung zur lokalen Kultur- und Landesgeschichte (Übersichtsplan vom Museum). Neben der Dauerausstellung gibt es wechselnde Sonderausstellungen.

Öffentliche Kostümführung:
Ein besonderes Highlight sind die öffentlichen Kostümführungen im Schloss Jever. Diese finden in den Sommermonaten jeden Sonntag um 15:00 Uhr statt. Gruppen können die Kostümführung auch individuell buchen.

An der Museumskasse gibt es einen kostenlosen Audioguide. Rollstuhlfahrer*innen haben ermäßigten Eintritt. Begleitpersonen (Merkzeichen B) müssen keinen Eintritt zahlen. Im Erdgeschoss befindet sich das Schloss Café und eine nicht rollstuhlgerechte, barrierefreie Toilette. Der Museumsshop ist nur über Stufen zugänglich. Um das Schloss gibt es einen englischen Landschaftpark mit Kieswegen.

Barrierefreiheit – Schlossmuseum Jever
  • Abgesehen vom Schlossturm und der Kasse ist das Museum stufenlos zugänglich.
  • Der Hof vor dem Schloss hat ein grobes Kopfsteinpflaster. Allerdings führt ein Weg außen um den Hof, der gepflastert und gut befahrbar ist.
  • Der Durchgang zum Küchensaal mit der Film-Vorführung, zur barrierefreien Toilette und zum Schlosscafé ist mit 77 cm im Gegensatz zu den anderen Türen deutlich schmaler.
  • Im Museum gibt es einzelne, kurze Rampen mit einer Steigung von mehr als 20 Prozent.
  • Ein Aufzug verbindet die einzelnen Etagen:
    • Türbreite: 90 cm
    • Tiefe vom Aufzug: 150 cm
    • Tragfähigkeit vom Aufzug: 650 kg
  • Im Erdgeschoss gibt es eine barrierefreie Toilette:
    • Der Weg zur barrierefreie Toilette führt über eine kurze Rampe mit einer Steigung von mehr als 20 Prozent. Der engste Durchgang zur Toilette beträgt 77 cm.
    • Die Toilette ist nur von vorne anfahrbar.
    • Die Taste für die Toilettenspülung befindet sich an der Wand.
    • Vor der Toilette gibt es nur eingeschränkte Wendemöglichkeiten.
    • Die nächste, öffentliche barrierefreie Toilette befindet sich in der Tourist-Info (Alter Markt 18, 26441 Jever) und ist 200 m entfernt.

Weitere Urlaubstipps

Die folgenden Urlaubstipps haben wir selbst nicht getestet. Allerdings sollten sie laut Angaben im Internet oder gemäß Anfragen per Mail zumindest stufenlos zugänglich sein.

  • Öffentliche Stadtführung Jever: Von April bis Ende Oktober bietet die Stadtführung einen Einblick in die Geschichte der Stadt Jever. Die Führung findet jeweils dienstags um 15:30 Uhr statt. Start der Führung ist die Tourist-Info (Alter Markt 18, 26441 Jever). Die Führung dauert 60 Minuten. Die Stadtführung ist nur eingeschränkt für Rollstuhlfahrer*innen geeignet, da die Tour teilweise über Kopfsteinpflaster führt. In der Tourist-Info gibt es eine barrierefreie Toilette. Eine Übersicht über weitere Führungen bietet die Webseite der Stadt Jever.
  • Rollstuhlfahrrad: Über den Verein „Dein Deichrad“ besteht die Möglichkeit, ein Rollstuhlfahrrad zu mieten. Das Fahrrad ist so gebaut, dass man im eigenen Rollstuhl sitzen bleiben kann. Das Fahren und Lenken übernimmt eine zweite Person. Ein E-Motor unterstützt beim Antrieb vom Fahrrad.

Essen und Trinken

Die folgende Webseite bietet eine Übersicht über die barrierefreien Gastronomiebetriebe in Jever. Barrierefreie Betriebe sind mit einem Rollstuhlpiktogramm gekennzeichnet.

Schloss Café & Teepavillon

Das Schloss Café befindet sich im Schloss Jever. Neben einer Auswahl an Kuchen und Torten bietet das Café frische Waffeln an. Dazu gibt es verschiedene Tees, Kaffee-Spezialitäten und eine extrem nette Bedienung.

Barrierefreiheit – Schloss Café & Teepavillon
  • Stufenlos ist der Innenbereich nur über das Schlossmuseum Jever zugänglich. Allerdings führt der Zugang über eine kurze Rampe mit einer Steigung von mehr als 20 Prozent. Der engste Durchgang zum Café beträgt 77 cm. Wer nur ins Café möchte, muss keinen Eintritt bezahlen.
  • Der Außenbereich ist stufenlos über den Schloss-park zugänglich. Allerdings fährt man hier über Kieswege.
  • Im Innenbereich vor dem Café gibt es eine barrierefreie Toilette:
    • Die Toilette ist nur von vorne anfahrbar.
    • Die Taste für die Toilettenspülung befindet sich an der Wand.
    • Vor der Toilette gibt es nur eingeschränkte Wendemöglichkeiten.
    • Die nächste, öffentliche barrierefreie Toilette befindet sich in der Tourist-Info (Alter Markt 18, 26441 Jever) und ist 200 m entfernt.

Fazit unseres barrierefreien Urlaubs in Ostfriesland

Insgesamt hatten wir trotz des wechselhaften Wetters einen fan­tas­tischen Urlaub. Ostfriesland bietet eine tolle Mischung aus beschaulichen Städtchen und einprägsamer Natur. Generell haben wir die Ostfries*innen als ein sehr freundliches und entspanntes Volk kennengelernt. Man könnte glatt meinen, dass diese selbst im Urlaub sind.

Als Urlaubsort hat uns Greetsiel mit seiner romantischen Altstadt, den vielen Restaurants und der umliegenden Natur voll überzeugt. Allerdings muss man hier gerade in der Hauptsaison mit recht vielen Tourist*innen rechnen. Auch die Ferienwohnung Kluntje hat uns sehr gut gefallen und unseren Ansprüchen vollkommen genügt, obwohl sie nur bedingt rollstuhlgerecht ist.

Alles in allem wird dies sicher nicht unser letzter Urlaub in Ostfriesland gewesen sein.

Fragen und Kritik:
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