Hörbehinderung: Weitere Hilfs­mittel

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Die folgenden Inhalte spiegeln lediglich persön­liche Erfah­rungen und Meinungen wieder. Es handelt sich hierbei ausdrücklich um keine medizi­nische oder fachliche Beratung.

Unter anderem bietet der Deutsche Schwer­hö­ri­genbund (DSB) Landes­verband Baden-Württemberg e. V. im Rahmen der EUTB (früher HörBIZ) eine indivi­duelle fachliche Beratung zu Hilfs­mitteln.

Hier sind verschiedene Hilfs­mittel zusam­men­ge­fasst, die für Schwer­hörige und teilweise auch für ertaubte oder gehörlose Menschen nützlich sein können. Hierzu zählen neben Infor­ma­tionen zu FM- und Signal­an­lagen auch Hilfs­mitteln zur T-Spule und nützliche Apps.

Apps

Transkrip­tions-Apps

Transkrip­tions-Apps übersetzen Sprache in Text. Und das in Echt-Zeit. Du erhältst quasi einen Unter­titel für den Alltag. Alle hier vorge­stellten Apps sind kostenlos und funktio­nieren ohne eine Internet-Verbindung. Aller­dings ist die Qualität der Übersetzung mit Internet meist besser.

Automa­tische Transkription (Android; auf einigen Android-Smart­phones bereits vorinstalliert)

Die App „Automa­tische Transkription“ wurde von Google zusammen mit der „Gallaudet University“ entwi­ckelt. Die „Gallaudet University“ ist die 1. Univer­sität in den USA, die sich auf gehörlose und schwer­hörige Student*innen spezia­li­siert hat. Die App unter­stützt neben Deutsch, Englisch und Franzö­sisch auch viele weitere Sprachen. Zudem erkennt sie Geräusche wie das Klingeln vom Telefon. Damit die App auch ohne Internet funktio­niert, musst du unter „Einstel­lungen“ (Zahnrad-Symbol) → „Weitere Einstel­lungen“ → „Offline transkri­bieren“ aktivieren.

Ein Vorteil der App ist die einfache Nutzung von externen Mikro­fonen. Einfach unter „Einstel­lungen“ (Zahnrad-Symbol) → „Weitere Einstel­lungen“ → „Mikrofon“ anklicken und das gewünschte Mikrofon auswählen. Es können dabei sowohl Mikrofone mit Kabel als auch solche mit Bluetooth-Anbindung genutzt werden.

Google Übersetzer (Android; auf einigen Android-Smart­phones bereits vorinstalliert)

Die App „Google Übersetzer“ erweitert die App „Automa­tische Transkription“ um eine Überset­zungs-Funktion. Aller­dings ist sie für die reine Übersetzung von Sprache in Text nur bedingt geeignet, da sie bei jeder Sprech-Pause die Sprach-Eingabe aussetzt und den bishe­rigen Text übersetzt. Damit die App auch ohne Internet funktio­niert, musst du die benötigten Sprachen vorher herun­ter­laden. Hierfür klickst du rechts oben in der App auf dein Google-Konto-Symbol und wählst dann unter „Herun­ter­ge­ladene Sprachen“ die benötigten Sprachen aus.

Über den Verlauf ( -Symbol) kannst du dir eine Liste der letzten Überset­zungen anzeigen lassen. Anschließend kannst du einzelne Überset­zungen über das Stern-Symbol speichern.

Notizen (iOS; auf iPhones bereits vorinstalliert)

Die App „Notizen“ ist auf iPhones bereits vorin­stal­liert. Sie dient eigentlich dazu, sich selbst Notizen zu machen. Dabei kannst du die Notizen entweder mit der Bildschirm-Tastatur oder per Sprach-Funktion (Mikrofon-Symbol) erstellen. Durch diese Sprach-Funktion kannst du die App auch als Transkrip­tions-App nutzen. 

Da die App eigentlich für Notizen gedacht ist, kannst du die gespro­chenen Texte auch speichern.

Aufge­merkt BeAware Gehör­losen (iOS)

Die App „Aufge­merkt BeAware Gehör­losen“ wurde speziell für Gehörlose und Schwer­hörige entwi­ckelt. Sie ist nicht nur kostenlos, sondern auch komplett ohne Werbung. Eine Beson­derheit der App ist die Funktion „Text umdrehen“. Dadurch musst du den übersetzten Text nicht verkehrt herum lesen, während du das Smart­phone-Mikrofon in Richtung Sprecher richtest. Zudem erkennt die App Geräusche.

FM-Anlagen (inkl. Funkkopfhörer)

Eine FM-Anlage (FM = Frequenz­mo­du­lation) besteht im Normalfall aus einem Sender und einem oder mehreren Empfängern. Der Sender übertragt das Tonsignal eines Sprechers (Mikrofon) oder z.B. eines TV-Geräts (Kopplung mit dem Audio­ausgang) direkt an den Empfänger, den die schwer­hörige Person bei sich trägt. Durch die direkte Kopplung werden Störge­räusche und Quali­täts­ver­luste vermieden. Der Empfänger ist zur Zeit meist noch ein eigenes Gerät, welche den Ton dann per Kopfhörer und ggf. über die T-Spule des Hörgeräts oder des Cochlea-Implantats (CI) weiter­leitet. In Zukunft werden Hörgeräte und CIs mehr und mehr mit Bluetooth ausge­stattet sein, so dass eine direkte Kopplung des Senders mit dem Bluetooth fähigen Hörgerät bzw. CI möglich sein wird.

FM-Anlagen werden im beruf­lichen und öffent­lichen Raum vor allem bei Konfe­renzen, Vorträgen, (Museums-)Führungen oder in Schul­klassen einge­setzt. Ein bekannter Anbieter ist hier u.a. Phonak mit seiner Roger-Serie. Zudem bieten einige Hörge­rä­te­her­steller eigene Höras­sis­tenz­systeme speziell für ihre Geräte an. Aller­dings sollte man bei deren Anschaffung beachten, dass diese meist teuren Höras­sis­tenz­systeme beim Wechsel zu einem anderen Hörge­rä­te­her­steller unter Umständen nicht mehr genutzt werden können. Für größere Gruppen können auch sog. Tour-Guide-Systeme mit den passenden Kopfhörern oder induk­tiven Halsring­schleifen (Induk­ti­ons­schlinge) mit 3,5-mm-Klinkenstecker verwendet werden. Weitere Hörlö­sungen für den öffent­lichen Raum werden auf der Seite „Verstehen im öffent­lichen Raum“ vorge­stellt.

Funkkopf­hörer

Im häuslichen Bereich werden FM-Anlagen vor allem für die Übertragung des Tons eines Fernsehers oder einer Musik­anlage genutzt. Eine einfache Lösung bieten hier Funkkopf­hörer mit eigener Basis-Station, die es von einer Vielzahl an namhaften Herstellern, wie z.B. Sennheiser, Sony oder Thomson, gibt. Leicht schwer­hörige Personen können die Kopfhörer meist ohne ihr Hörgerät nutzen. Stark schwer­hörige Personen sollten Over-Ear-Kopfhörer mit einer möglichst großen und weichen Kopfhö­rer­mu­schel verwenden, damit sie die Kopfhörer bequem über ihre Hörgeräte bzw. über ihre Audio­pro­zes­soren (für CI) tragen können. 

Spezielle Funkkopf­hörer für Schwerhörige

Anmerkung: Bei den genannten Produkten handelt es sich um Beispiele und keine Empfeh­lungen. Es besteht kein Anspruch auf Vollständigkeit.

Einige Varianten speziell für die T-Spule haben wir im Kapitel „Hilfs­mittel zur T-Spule“ unter „Induktive Funkkopf­hörer“ zusammengefasst.

Hilfs­mittel zur T-Spule

Für Hörgeräte und Cochlea-Implantate (CI) gibt es viele nützliche Hilfs­mittel, die einem den Alltag erleichtern, So können z.B. „normale“ Audio­guides in Museen, die einen passenden Audio­ausgang haben, mit einem Induk­ti­ons­kopf­hörer oder einer induk­tiven Halsring­schleife angenehmer genutzt werden. Auch Hörgeräte oder CIs, die über eine T-Spule aber kein Bluetooth verfügen, können über das passende Hilfs­mittel Bluetooth fähig gemacht werden. 

Induk­ti­ons­kopf­hörer mit Klinkenstecker
Induktive Halsring­schleife (Induk­ti­ons­schlinge) mit Klinkenstecker
Induktive Funkkopf­hörer (z.B. zum Fernsehen und Musik hören)
Bluetooth-Empfänger mit induk­tiver Halsring­schleife (Induk­ti­ons­schlinge)

Anmerkung: Bei den genannten Produkten handelt es sich um Beispiele und keine Empfeh­lungen. Es besteht kein Anspruch auf Vollständigkeit.

Signal­an­lagen

Signal­an­lagen wandeln akustische Signale in optische Signale oder Vibration um. 

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Saamer Mansoor
Saamer Mansoor
10 Monate zuvor

„(Übersetzung aus dem Englischen) Ich bin der Gründer von BeAware und der Entwickler der Aufge­merkt BeAware Gehör­losen App. Vielen Dank für Ihre Unter­stützung und dafür, dass Sie es hier teilen! Ich liebe alle E-Mails, die ich von den deutschen Nutzern erhalte. Bitte nehmen Sie Kontakt auf und teilen Sie mir Ihr Feedback mit, damit ich die App für Sie verbessern kann. BeAware hat mehrere Apps für Gehörlose und Schwer­hörige erstellt, die Sie auf unserer Website ( https://deafassistant.com ) sehen können. Diese verbessern auch die Zugäng­lichkeit für Gehörlose am Arbeitsplatz: Konfe­renz­un­ter­titel: Für Klassen­räume, Zeremonien, Redner­ver­an­stal­tungen und Live-Events. Gesund­heits­schreiber: Für Kranken­häuser, Kliniken,… Weiterlesen »